Verhaltenskodex

TEKSI ist eine schweizerische Organisation, mit dem Ziel öffentlichen Infrastrukturbetreibern ein Instrument zur Entscheidungsfindung und Steuerung ihrer Aktivitäten zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck bietet TEKSI eine Lösung in Form von Fachschalen pro Tätigkeitsbereich (Trinkwasser, Abwasserentsorgung, etc.) an, die auf einem Open-Source-Geoinformationssystem und auf Schweizer Berufsnormen basieren. In diesem Verhaltenskodex werden die angebotenen Dienstleistungen sowie die Ziele und Funktionsweise der TEKSI Gemeinschaft vorgestellt. Er beschreibt auch die Vorteile einer Mitgliedschaft und die Verpflichtungen innerhalb der Gemeinschaft.



Dienstleistungen für die Anwender/innen

Die TEKSI-Gemeinschaft bietet dem Anwender / der Anwenderin verschiedene Dienste an. Dank der Website und der Seminare kann man die Funktionsweise der Organisation und die entwickelten Fachschalen entdecken → www.teksi.ch. Die Dienstleister der Gemeinschaft bieten Unterstützung beim

  • Entdecken der TEKSI-Gemeinschaft, der Fachschalen und den Dienstleistungen
  • Ausprobieren der TEKSI-Fachschalen
  • Installieren der TEKSI-Fachschalen
  • Migrieren der Daten auf TEKSI-Fachschalen
  • konfigurieren der Fachschalen nach Bedürfnissen der Anwender/innen
  • Schulen der Anwender/innen
  • Verwenden des Helpdesk
  • Anfragen für neue Funktionalitäten

Gemeinsame Ziele und Werte

Gemeinsame Werte

Die Gemeinschaft basiert auf den folgenden Werten:

  • Dialog: Förderung eines engen Dialogs zwischen den Mitgliedern und den von ihnen gewähltem Lenkungsausschusses
  • Konsens: Entscheidungsfindung durch Konsens auf der Grundlage allgemein bekannter Planung, Evolutionmöglichkeiten und Priorisierung von Entwicklungen
  • Pooling: Verteilung der personellen und finanziellen Ressourcen auf eine maximale Anzahl von Mitgliedern je nach Möglichkeiten der einzelnen Mitglieder
  • Engagement: Beteiligung an der Organisation und der Finanzierung um die Dauerhaftigkeit der Lösung zu gewährleisten
  • Dauerhaftigkeit: Gewährleistung der Nutzung durch Stabilität und Weiterentwicklung der Lösung
  • Standardisierung: Sicherstellung der Konformität der Lösung basierend auf schweizer Berufsnormen und Open-Source-Standards

Rollen innerhalb der Gemeinschaft

Die TEKSI-Gemeinschaft umfasst Akteure aus dem öffentlichen, privaten und akademischen Sektor. Sie gliedert sich in die folgenden verschiedenen Rollen :

Die Infrastrukturbetreiber verwenden eine oder mehrere TEKSI Module zur Unterstützung des Betriebs der Infrastruktur (z.B.: Trinkwasser oder Abwassernetz)

Die Dienstleister unterstützen die Infrastrukturbetreiber (Anwender) bei der Nutzung der Lösung, stellen ein Helpdesk zur Verfügung und formulieren die Angfragen zu neuen Funktionalitäten

Der Vorstand sorgt für die Definition der IT-Struktur, die Validierung von neuen Funktionalitäten, die Stabilität der Lösung, die partizipative Finanzierung, die Organisation der Seminare und Kommunikationen. Er wird beraten duch folgende Gruppen:

  • Die Anwendergruppe definiert die Bedürfnisse und formuliert die Anfragen für neue Fachfunktionalitäten.
  • Die Dienstleitergruppe definiert die Bedürfnisse und formuliert die Anfragen für neue Verwaltungfunktionalitäten der Lösung.
  • Die technische Gruppe überprüft die technische Machbarkeit sowie das Pflichtenheft für neue Funktionen. Sie koordiniert die korrektive Wartung (Bugs).

Die Entwickler/innen entwickeln die Funktionalitäten und korrigieren die Fehler.

Der/Die Programmiercode-Kontrolleur/in überprüft den Code von neuen Funktionalitäten.


So funktioniert die Gemeinschaft

Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen, regelmässigen Treffen und der Website erlauben es:

  • sich über neue Entwicklungen und den Zeitplan dafür zu informieren
  • sich über den Zustand der Lösung auszutauschen (korrektive Wartung)
  • zukünftige Funktionalitäten zu identifizieren, zu bewerten und zu priorisieren (Weiterentwicklung)
  • finanzielle Fragen zu erörtern (jährliche Beteiligung und Kofinanzierung)
  • die Gemeinschaft und den Austausch zu fördern, um Bedürfnisse mitzuteilen, Erfahrungen auszutauschen und gesellige Momente zu erleben
  • an Workshops und Seminaren zu verschiedenen Themen im Zusammenhang mit der Lösung teilzunehmen

Organisation

TEKSI ist ein nichtgewinnorientierter Verein.

Mitgliederbeiträge

Der Mitgliedsbeitrag deckt die Betriebskosten der TEKSI-Organisation. Diese ist im Anhang Mitgliederbeiträge detailliert aufgeführt.


Vorteile und Pflichten der Mitglieder

Vorteile

Die Mitgliedschaft in der TEKSI-Gemeinschaft bietet folgende Vorteile:

  • Profitieren Sie von einer menschlichen Schweizer Organisation
  • Seien Sie Teil eines Mitgliedernetzwerkes, das ähnliche Fachbedürfnisse und -probleme teilt
  • Nehmen Sie an regelmässigen Treffen teil, um Erfahrungen auszutauschen
  • Beteiligen Sie sich an der Festlegung des Fahrplans für die Entwicklung der Lösung
  • Äussern Sie Ihre Bedürfnisse bezüglich der Fach- und IT-Aspekte
  • Informieren Sie sich über die aktuellen Neuigkeiten der Lösung und das damit verbundene Open-Source-Ökosystem
  • Erhalten Sie Einblick in den Quellcode und nutzen Sie dies für weitere Entwicklungen

Pflichten der Mitglieder

Die Mitglieder der Gemeinschaft verpflichten sich:

  • an der Entwicklung der Lösung im Rahmen ihrer finanziellen und/oder personellen Moglichkeiten zu beteiligen
  • die Entwicklungen mit möglichst vielen Mitglieder zu teilen
  • ihre spezifischen Bedürnisse selber zu finanzieren
  • an Workshops und Seminaren teilzunehmen
  • die vorgegebenen Prozesse einzuhalten (siehe unten)

Prozesse

Auf der IT-Seite wird der Betrieb der Lösung durch die folgenden zwei Prozesse aufrechterhalten:

  • Den Helpdesk-Prozess – korrektive Wartung, garantiert das ordnungsgemässe Funktionieren der Lösung
  • Den Weiterentwicklungs-Prozess (neue Funktionalitäten) – erweiterbare Wartung, trägt dazu bei die Lösung weiterzuentwickeln

Helpdesk-Prozess (korrektiver Wartungsprozess)

Ein Infrastrukturbetreiber stösst auf ein Problem und beauftragt ihren Dienstleister eine Lösung dafür zu finden. Die Aufwände dafür gehen zu Lasten der Infrastrukturbetreiberin.

Der Dienstleister löst das Problem – die Schritte 3-5 werden übersprungen. Falls keine Lösung gefunden wird, leitet die Dienstleisterin das Problem an die technische Gruppe weiter.

Die technische Gruppe löst das Problem – die Schritte 3 und 4 werden übersprungen. Wenn nicht, schreibt sie eine Spezifikation und beauftragt eine Entwicklerin. Bei speziellen Wünschen der Anwenderin (z.B. kundenspezifische Konfiguration, Installation, Migration, Schulung…) wird die technische Gruppe nicht involviert.

Die Entwicklerin kontaktiert die Dienstleisterin und übernimmt temporär die Kontrolle über die Maschine (Computer, Server), auf der das Problem aufgetreten ist, um es in der Infrastruktur der Anwenderin zu reproduzieren. Nach der Lösung sendet sie den Patch und die Dokumentation an die technische Gruppe.

Die technische Gruppe validiert den Patch und die Dokumentation und vervollständigt die Gebrauchsanweisung. Sie sendet sie dann an die Dienstleisterin.

Die Dienstleisterin führt das notwendige Update durch, um das Problem des Infrastrukturbetreibers zu lösen. Das Problem ist behoben und die Anwendung der Lösung kann normal fortgesetzt werden.


Weiterentwicklungs-Prozess (neue Funktionalitäten)

Eine Infrastrukturbetreiberin identifiziert einen Bedarf, der in der Lösung nicht vorhanden ist, und sendet eine Anfrage an einen Dienstleister.

Der Dienstleister beschreibt ein Bedürfnis im Detail gemäss Vorlage «Anfrage für neue Funktionalität » und sendet sie entweder an die Anwendergruppe oder an die Gruppe der Dienstleister.

Die Anwendergruppe oder die Gruppe der Dienstleister studiert die Anfrage, vervollständigt sie gegebenenfalls, validiert sie funktional und leitet sie an den Lenkungsausschuss weiter.

Der Vorstand überprüft das Angebot unter strategischen Gesichtspunkten, klärt die finanziellen Vereinbarungen und führt die Vergabe durch.

Die technische Gruppe studiert die Anfrage, bewertet die Randbedingungen, geht zur technischen Validierung der Entwicklung über, schreibt die Spezifikationen und fordert eine Offerte von einem Entwickler an.

Der Entwickler erstellt ein Angebot zu Handen des Vorstandes.

Der Vorstand validiert das Angebot, klärt die finanziellen Vereinbarungen und führt die Vergabe durch.

Der Entwickler programmiert die Funktionalität und gibt sie an den vom Lenkungsausschuss ausgewählten Programmiercode-Kontrolleur weiter.

Der Programmiercode-Kontrolleur kontrolliert die Qualität des Codes und gibt seine Beurteilung an den Entwickler und an den Lenkungsausschuss weiter.

Der Entwickler integriert die Funktionalität in die Lösung, sendet die Informationen und die Dokumentation an die Anwendergruppe oder die Gruppe der Dienstleister und schickt die Rechnung an die Infrastrukturbetreiberin und die Mitfinanzierer.

Die Anwendergruppe oder Gruppe der Dienstleister testet die Funktionalität, validiert sie, führt sie dem Lenkungsausschuss vor und übergibt sie an den Dienstleister.

Der Dienstleister installiert die Funktionalität bei der Infrastrukturbetreiberin und schult sie in der Anwendung.